Sprotte, Siegward * 20.4.1913 Potsdam, † 7.9.2004 Kampen, Maler. Sprotte studierte ab 1931 an der Kunstakademie Berlin. 1945 kam er mit einer Aufenthaltsgenehmigung für maximal drei Wochen nach Sylt. Sprotte blieb und wohnte bis 1947 bei Peter Suhrkamp (1891–1959) in Kampen. 1952 baute er sich ein eigenes Haus, 1961 gestaltete er in der Dorfmitte einen früheren Pferdestall zu einem Atelierhaus um. Sprottes Reisen und Begegnungen mit Kunstfreunden aus aller Welt sorgten wesentlich für den hohen Bekanntheitsgrad Kampens als „Künstlerdorf“.
Sprotte malte nicht die Natur ab, sondern war bestrebt, eins mit ihr zu werden. Seine Bilder sind das Ergebnis eines Einfühlungsprozesses in die Gesetzmäßigkeiten und Strukturprinzipien der Natur. Der Maler selbst sagte, er male keine Bilder „von“ Sylt, sondern „auf“ Sylt und fügte folgende Episode hinzu: „Im Windschutz stehend auf brauner Heide vor meiner Ateliertür malte ich eine Woge mit grünem Himmel. Ein Spaziergänger wunderte sich, daß mein Motiv nirgends zu sehen war.“ Sprotte lebte und arbeitete in Kampen, Colfosco/Dolomiten und Potsdam.
Bundesgartenschau 2001, Holander 1977, Kuhlemann 1993, Schulte-Wülwer 2005, SHL 1983, Wedemeyer 1991a u. 2007.