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Nordfrieslandlexikon
Raps

Raps Wegen des hohen Ölgehaltes der Saatkörner wird Raps schon seit Jahrhunderten kultiviert. Seit etwa zwei Jahrzehnten wird er zunehmend als nachwachsender Rohstoff zur Erzeugung von erneuerbarer Energie genutzt. Vor allem im Mai dominieren gelbblühende Felder über weite Strecken die Kulturlandschaft in Nordfriesland, die dadurch ihren Charakter gewaltig veränderte.

Aus der Rapssaat, dem wirtschaftlich genutzten Pflanzenteil, wird in erster Linie Rapsöl gewonnen, das als Speiseöl und Futtermittel, aber auch als Biokraftstoff genutzt wird. Als Koppelprodukte der Rapsölgewinnung fallen je nach Verarbeitungsmethode rund zwei Drittel der Rapssaatmasse in Form von Rapskuchen, Rapsexpeller oder Rapsextraktionsschrot an. Diese Produkte finden vor allem als eiweißreiches Tierfutter Verwendung.

Als Bioenergieträger erhielt das Rapsöl Bedeutung vor allem als Pflanzenöl-Kraftstoff und als Biodiesel. Daneben dient es als Treibstoff in Pflanzenöl-Blockheizkraftwerken und als Brennstoff in Ölheizungen, die für den Pflanzenölbetrieb angepasst sind.

Der steigende Rapsanbau wird kritisch gesehen. So steht der hohe Flächenbedarf in starker Konkurrenz zu Nahrungs- und Futtermitteln wie Getreide und Rüben. In Zusammenhang damit werden die Auswirkungen der Biokraftstoffproduktion auf die Weltmarktpreise von Nahrungsmitteln diskutiert. Zudem ist der Ressourcenverbrauch von Raps als Bioenergieträger zu berücksichtigen: Die Düngung der Pflanze und, in geringerem Maße, die Verarbeitung der Rapssaat zu Pflanzenöl und Biodiesel verbrauchen Energie und Rohstoffe, der Wasserverbrauch der Rapspflanze beim Aufwuchs ist ebenfalls erheblich.

Nordfriisk Instituut.