Flut (fer.: flud; frasch: flödj; sölr.: Flör; wied.: fluid) nennt man das gut sechsstündige Steigen des Wasserstandes der Nordsee im Rhythmus der Gezeiten. Je nach Stellung von Sonne, Mond und Erde kommt es etwa alle 15 Tage entweder zu einer besonders starken Springflut oder zu einer besonders schwachen Nippflut. Größere und weitaus schlechter zu berechnende Wasserstandsschwankungen verursachen Wind und Wetter. Starker Ostwind z. B. drückt gegen die Flut und lässt die Ebbe um einige Meter tiefer fallen. Dann kommen im Wattenmeer bei Südfall oder am Sylter Weststrand die Überreste alter Siedlungen wie Rungholt oder Alt-Rantum zum Vorschein. Starke Westwinde dagegen stauen die Flut gegen die Küste auf und verursachen bedrohliche Sturmfluten.
Wieland 1990.