Eisenbahn (fer.: iisenboon; frasch: iisenboon; sölr.: Iisenbaan; wied.: boon) 1835 fuhr die erste mit einer Dampflok betriebene Eisenbahn in Deutschland auf der „Bayerischen Ludwigsbahn“ von Nürnberg nach Fürth. Erst 1854 erreichte der erste Zug Husum, das sich schnell zu einem Knotenpunkt mit drei Bahnhöfen und bis zu 450 Beschäftigten entwickelte. Es trafen sich hier die „Frederik VII. Südschleswigsche Eisenbahn“ auf der Linie Flensburg-Husum-Tönning und die 1887 eröffnete „Marschbahn“, die von Altona bis an die damalige deutsch-dänische Grenze bei Ripen führte. 1910 wurde die Strecke Husum-Rendsburg eröffnet, über die man weiter nach Kiel gelangen konnte. Nach der Volksabstimmung 1920 und der Festlegung der neuen deutsch-dänischen Grenze sowie dem Bau des Hindenburgdammes 1927 verlief die Marschbahn ab Niebüll nach Westerland. Sylt konnte auf diesem Wege nun auch per Autozug erreicht werden. Auf der Insel selbst fuhr bis 1970 die Inselbahn von Westerland nach Hörnum und List. Der besseren Anreise nach Föhr und Amrum diente ab 1895 die Kleinbahn zwischen Niebüll und Dagebüll, auf Amrum fuhr ebenfalls eine Inselbahn.
Als Zubringer und für den regionalen Verkehr erhielt die Marschbahn mehrere Nebenstrecken wie 1888/89 die Linie Flensburg-Leck-Lindholm und 1892 die Linie Tönning-Garding, die 1932 bis Sankt Peter-Ording verlängert wurde. Zwischen Friedrichstadt und Schleswig wurde 1904/05 eine Schmalspurbahn gebaut, ab 1910 führte eine Linie von Husum über Erfde nach Rendsburg. Zur Förderung landwirtschaftlicher Ansiedelungen entstand 1926 die Eisenbahnlinie Husum-Löwenstedt-Flensburg und 1928 als Ergänzung die Strecke Bredstedt-Löwenstedt, die allerdings nur bis 1942/43 bestand.
Die Strecke Husum-Flensburg wurde 1959 stillgelegt, die direkte Linie Husum-Rendsburg 1974. Bestand haben die Strecken der Deutschen Bahn Hamburg-Husum-Westerland, Husum-Schleswig und Husum-Bad Sankt Peter-Ording sowie die Strecke Niebüll-Dagebüll der Norddeutschen Eisenbahngesellschaft Niebüll (neg).
Nordfriisk Instituut.