Thamsen, Lauritz * 30.1.1848 Ruttebüll an der Wiedau, † 22.3.1929 Bongsiel, Gastwirt. Thamsen betrieb zunächst ein Hotel in Niebüll, das aufgrund seines Kunstinteresses und seiner Kontaktfreudigkeit in den 1890er-Jahren ein Treffpunkt für viele Künstler wurde wie etwa Alexander Eckener (1870–1944) und Hans Peter Feddersen (1848–1941). 1903 kam er als Schleusenwärter nach Bongsiel. Sein Freund Eckener würdigte Thamsens Bedeutung mit folgenden Worten: „Wat weer fröher Bongsiel, ehr Lauritz Thamsen dar hen keem? En Lock in’n Diek weer’t, wo dat Stauwater vun de Geest dörleep, wieder nicks!“ Gemeinsam mit seiner Frau baute er eine vielbesuchte Gastwirtschaft auf, die erneut auch von Künstlern bevölkert wurde. „Vadder Thamsen“ wusste große Gesellschaften mit seinem Witz und seiner Erzählkunst zu unterhalten. Eckener bezeichnete ihn als „de Patriarch vun de freesche Waterkant“. Sein Sohn Rasmus, ebenfalls ein großes Erzählertalent, und seine Nachkommen führten die Gastwirtschaft weiter.
Eckener/Thamsen 1978 u. 2015.