Taamsin In der Zeit nach dem Thomastag (taamsinj), dem 21. Dezember, in der nach altem Volksglauben das Rad der Zeit für einige Tage stillsteht, widmen sich auf Föhr bis heute Kinder und Jugendliche dem taamsin und verschleppen alle nicht gesicherten, runden und drehbaren Objekte, die auf der Insel gefunden werden. Die alte Sitte ist noch lebendig. Die jungen Leute verstecken die Gerätschaften oder stapeln sie an einem Platz außerhalb des Dorfes. Diesen Spaß treiben sie in Wyk und in den westlichen Dörfern am 21. Dezember, in den östlichen Dörfern am Donnerstag der letzten vollen Woche vor Weihnachten. Ab den 1950er-Jahren artete der Brauch vielfach zum reinen Unfug oder gar zu Straftaten aus. Vielen Jugendlichen ist der historische Sinn nicht mehr geläufig, in Westerlandföhr wird der Brauch kaum noch gepflegt.
Kürtz 2005, W. Lüden 1984.