Sieversflether Koog In der großen Bucht zwischen Osterhever und Uelvesbüll bildete sich Ende des 16. Jahrhunderts zusehends neues Vorland. Der „Sieverts Anwachs“ war nach der Stallerfamilie Sieverts, den ehemaligen Nutzungsberechtigten, benannt. Das Vorland verlockte die Landesherrschaft zur Neulandgewinnung. Die Menschen vor Ort schienen aber nur wenig Interesse an einer Bedeichung zu haben. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts erhielt eine kapitalkräftige Gruppe Gottorfer Hofbeamter das Recht, das Land einzudeichen. Sie beauftragte den aus den Niederlanden stammenden Deichbauingenieur Johann C. Rollwagen (1563/64–1623/24) mit der Ausführung durch angeworbene Lohnarbeiter. Bodentransportmittel waren erstmals leichte Schubkarren, die sich als sehr effektiv erwiesen. 1610 war der 640 Hektar große Sieversflether Koog gewonnen. Er litt noch lange unter Entwässerungsproblemen, eine landwirtschaftliche Nutzung war nahezu unmöglich. 1617 wurde ein sehr niedrig gelegener Teil des Landes als Speicherkoog abgetrennt. Er bekam den bezeichnenden Namen Wasserkoog.
Hinrichs 1923, Kunz/Panten 1999, Panten/Porada/Steensen 2013.