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Nordfrieslandlexikon
Ronneburger, Uwe

Ronneburger, Uwe * 23.11.1920 Kiel, † 1.10.2007 Tetenbüll, Politiker, Bundestagsabgeordneter. Nach Kriegsdienst und einer landwirtschaftlichen Lehre übernahm Ronneburger den ererbten Haubarg Staatshof bei Tetenbüll. Er gehörte zunächst der Deutschen Partei (DP) an, trat aber 1957 zur FDP über. 1955 wurde er in die Gemeindevertretung von Tetenbüll gewählt und war 1959–72 Bürgermeister, gleichzeitig Amtmann des Amts Tetenbüll und im Anschluss Amtsvorsteher von Eiderstedt. Er wurde Kreisvorsitzender in Eiderstedt und Abgeordneter im Kreistag. In der Debatte um die Kreisreform Ende der 1960er-Jahre befürwortete er vor allem aus wirtschaftlichen Gründen einen Anschluss Eiderstedts an Dithmarschen. 1970–73 gehörte er dem ersten Kreistag für Nordfriesland an.

1970–83 war Ronneburger Landesvorsitzender der FDP in Schleswig-Holstein, 1976–82 stellvertretender Bundesvorsitzender, 1975–80 Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion in Kiel. 1972–75 sowie 1980–90 zog er über die Landesliste in den Deutschen Bundestag ein und fungierte 1973–75 und 1983–90 dort als stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Außerdem wirkte er als Vorsitzender der Bundestagsausschüsse für innerdeutsche Beziehungen und für Verteidigung.

Neben seiner politischen Arbeit und danach betätigte sich Ronneburger in vielen Ehrenämtern, so im Bauernverband oder im Roten Kreuz. Er gehörte viele Jahre dem Kirchenvorstand in Tetenbüll, aber auch den Synoden in Kreis, Land und Bund an. 1991 wurde er Präsident des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes. Als allseits geachteter Politiker und „schleswig-holsteinisches Urgestein“ verlieh man ihm 2000 die Ehrenbürgerwürde des Landes.

Steensen 2007c.