Riewerts, Broder (eigentlich Brar Rörden) * 3.10.1773 Oldsum, † 19.1.1854 Oldsum, Kapitän, Gangfersmann, Deichrichter. Riewerts, wie er sich im Ausland nannte, fuhr 25 Jahre zur See, davon 13 Jahre als Kapitän. Als Schiffsjunge bei seinem Vater fand er 1787 noch vor seiner Konfirmation eine Anstellung im Grönlandhandel. 1793 ist er als Matrose in Altona bekannt, wo er schnell zum Kapitän der „Johanna Friderica“ aufstieg, 1799 segelte er die Brigg Jupiter als Kommandeur im Grönlandhandel ins Eismeer. Diese Reisen, auf welchen er stets nahe Verwandte als Steuerleute anheuerte, führte er bis 1807 einmal jährlich durch.
Ab 1809 widmete sich Riewerts für einige Jahre der Landwirtschaft, 1814 erhielt er die Erlaubnis, seinen „Berufsnamen“ beizubehalten. 1818/19 führte er die Brigg „Navigationen“ nach Grönland, danach gab er die Seefahrt „wegen Schwächlichkeit“ auf. Ein Bild des Schiffes ist auf seinem Grabstein auf dem Kirchhof von Sankt Laurentii zu sehen.
Riewerts leitete als Deichrichter 1825 die Reparaturarbeiten nach der schweren Sturmflut. Dabei musste er wohl mit großer Härte gegen die Bevölkerung vorgehen. Selbst zu seiner Beerdigung 30 Jahre später erschienen Frauen in der bunten Tracht, was einer großen Schande für den Verstorbenen gleichkam. Das Tagebuch über die Deicharbeiten befindet sich im Schleswig-Holsteinischen Landesarchiv in Schleswig.
Von den rund 1.300 direkten Nachkommen des Dannebrogsmannes lebten gegen Ende des 20. Jahrhunderts etwa 460 in den USA, 140 in Dänemark und über 40 in Südamerika, Kanada, Australien und der Schweiz. Von den rund 650 Nachkommen in Deutschland, darunter Brar Volkert, Erich und Jakob Riewerts sowie Friede Springer (* 1942), wohnten über 400 auf Föhr, überwiegend auf Westerlandföhr.
Braren 1980, Nerong 1903, Riewert/Roeloffs 1996, Roeloffs 2007.