Kenknin Früher war auf Föhr der Altjahrsabend der Tag des Beschenkens. Kinder stellten ihre Teller in die Fenster und riefen oder schrieben ihre Wünsche in den Schornstein. Dies war einer der Wege, über den kenken, der Weihnachtsmann, ins Haus gelangte. Die ursprünglich auf Westerlandföhr beschränkte friesische Sitte des kenknin bzw. amtaaklin (verkleiden) erfreut sich derzeit auch auf Osterlandföhr und in Wyk zunehmender Beliebtheit. Der Brauch entspricht ungefähr dem Rummelpottlaufen auf dem nordfriesischen Festland. Gruppen von Kindern und Erwachsenen suchen als kenkner verkleidet und maskiert ihre Nachbarn und Bekannten auf. Mit genähten Kostümen und gedichteten Versen werden gesellschaftliche Verhältnisse und Personen aufs Korn genommen. Nach der Enttarnung gehen die kleinen Gesellschaften zur Neujahrsfeier über.
Kürtz 2011, Quedens 2012.