Kegelrobben (fer.: klapmotsen) können über drei Meter Körperlänge und bis zu 300 Kilogramm Gewicht erreichen. Damit sind sie größer und schwerer als ein Seehund. Ihr Kopf gleicht zwar auch einem Kegel, doch leitet sich der Name von den kegelförmigen Zähnen ab. Die Säuger können bis zu 100 Meter tief tauchen und etwa 20 Minuten unter Wasser bleiben. Ihre Lebenserwartung beträgt gut 30 Jahre. Vor dem Mittelalter sollen Kegelrobben an der Nordseeküste weit verbreitet gewesen sein, starben dann aber hier wohl aus. Danach waren sie nur noch in der Ostsee anzutreffen. Seit 1945 gibt es wieder Beobachtungen im Wattenmeer. Heute umfasst die hiesige Kegelrobbenkolonie etwa 60 Tiere, die jährlich in den Monaten November bis Januar im Schnitt 20 Jungtiere gebären. Diese tragen zunächst ein gelb-weißes Embryonal- oder Lanugofell. Während der vierwöchigen Säugezeit meiden sie das kalte Wasser, da ihre wärmende Fettschicht noch nicht ausreichend entwickelt ist. In dieser Zeit besteht bei Überflutungen tödliche Unterkühlungsgefahr. Besonders viele Tiere können im März beobachtet werden, wenn das Haarkleid gewechselt wird. Dann liegen die Robben besonders gern und lang auf ihren Liegeplätzen in der Sonne. Gefährdet sind sie durch die zunehmende Erosion ihrer Plätze auf dem Jungnamensand sowie den nahe gelegenen Knobsänden. Besonders Jungtiere sind davon betroffen, die in den ersten Lebenswochen sehr empfindlich auf ein durchnässtes Fell reagieren und leicht unterkühlen. Bislang ist nicht zu erkennen, ob und auf welche anderen ausreichend hochwassersicheren Sandbänke die Kegelrobben ausweichen werden. Es ist zu beobachten, dass führende Kegelrobbenweibchen ihre Jungtiere an den Stränden benachbarter Inseln ablegen, um sie vor den hoch auflaufenden Fluten in Sicherheit zu bringen, so etwa auf der Hörnum-Odde auf Sylt, auf dem Kniepsand vor Amrum oder auf der Amrum-Odde. Dort müssen die jungen Robben davor bewahrt werden, von ahnungslosen Strandwanderern zurück ins Wasser getrieben zu werden. Diese Aufgabe übernehmen Mitarbeiter der Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer.
Nachdem es in den 1970er-Jahren so gut wie keine Kegelrobben vor Helgoland gab, hat sich der Bestand derzeit gut erholt. Im Winter 2016/17 wird mit weit über 300 Geburten auf der Düne gerechnet.
Borcherding 2014, Borkenhagen 2011, Koch 1989, Quedens 1992 u. 2000a.