Hochdorfer Garten Zu den Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde Tating in Eiderstedt zählt der 50.000 Quadratmeter große Hochdorfer Garten, das bedeutendste Denkmal bäuerlicher Gartenkultur in Schleswig-Holstein. Der Garten wurde im 18. Jahrhundert von einem Landwirt im französischen Stil angelegt und im 19. Jahrhundert um einen Landschaftspark nach englischem Vorbild erweitert. Den Kern des rund vier Hektar großen Ensembles bildet der Haubarg Hochdorf aus dem Jahr 1764. Haus und Garten beherbergten einst auch prominente Persönlichkeiten. 1842 besuchte König Christian VIII. (1786–1848) die Landschaft Eiderstedt, die ihm auf Hochdorf einen Empfang bereitete. 1854 hielt König Friedrich VII. (1808–1863) nach Einweihung der Eisenbahnlinie Tönning-Husum-Flensburg hier Rast.
Ende des 19. Jahrhunderts ließen die Besitzer wegen der malerischen Wirkung ein „Schweizer-Haus“, das letzte erhaltene in Schleswig-Holstein, errichten. Seiner Frau Doris, geb. Bruchwitz schenkte Jacob Richardsen (1835–1905) eine im romantischen Stil errichtete „Ruine“. Sie ist der Klosterruine auf dem Berg Oybin in Sachsen nachempfunden.
Das Ehepaar blieb kinderlos und gründete 1905 die „Richardsen-Bruchwitz-Stiftung“, die sich seither um die Erhaltung der Anlage kümmert. Insbesondere den Garten wollten die beiden „für alle Zeiten als öffentlichen Dorfpark erhalten“ wissen. Von dem beeindruckenden Haubarg musste sich die Stiftung 1954 trennen. Man gab ihn sogar zum Abbruch frei, doch konnte ein entschlossener Zimmermann das Gebäude retten. Seit 1979 steht es unter Denkmalschutz. Die Stiftungsmittel reichen heute kaum noch für die Unterhaltung des einzigartigen Parks, der seit 1983 ebenfalls Denkmalschutz genießt.
Kunz 2010, Reiss 2015.