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Nordfrieslandlexikon
Hauke-Haien-Koog

Hauke-Haien-Koog Seit 1871 wurde das Vorland vor dem Fahretofter Süderkoog und dem Ockholmer Koog als Blomen-Sommerkoog zur Schafweide genutzt. Allerdings entwässerten auch die Lecker und die Soholmer Au in dieses Gebiet, wobei die Kapazität des Bottschlotter Sees als Speicherbecken nicht ausreichte und Überschwemmungen zum Alltag gehörten. Ein neuer Speicherkoog mit einem Fassungsvermögen von sieben Millionen Kubikmetern sollte die natürliche Entwässerung entscheidend verbessern. Unter der Bauleitung des Marschenbauamtes Husum wurde von 1958–60 der nach Hauke Haien, der Hauptperson in Theodor Storms (1817–1888) Novelle „Der Schimmelreiter“, benannte Koog gebaut und fertiggestellt. Der etwa 6,8 Kilometer lange Deich konnte 1959 geschlossen werden.

Der Koog gehört seit 1970 zu den Gemeinden Dagebüll und Ockholm. Knapp die Hälfte der gut 1.250 Hektar großen Fläche dient seither der landwirtschaftlichen Nutzung, das rund 670 Hektar große Speicherbecken ist Seevogelschutzgebiet. Rund 200 Vogelarten konnten beobachtet werden, die meisten als Durchzügler mit unterschiedlicher Verweildauer. Der neue Hafen Schlüttsiel dient vorwiegend dem Schiffsverkehr zu den Halligen und kann, im Gegensatz zu dem alten Hafen Bongsiel, auch bei Niedrigwasser angelaufen werden. Die etwa 20 landwirtschaftlichen Betriebe wurden von Landwirten der angrenzenden Gemeinden, von Aussiedlern aus dem Treenegebiet sowie von Heimatvertriebenen aus den deutschen Ostgebieten erworben.

Kunz/Panten 1999, Meier 1984.