Fische (fer.: fasker; frasch: fasche; sölr.: Fesken; wied.: fäske) Das Wattenmeer ist Lebensraum für über 60 Fischarten, von denen etwa 35 häufig bis regelmäßig vorkommen. Etwa 20 Arten sind wirtschaftlich von Bedeutung. Man kann die Fischfauna in vier Gruppen unterteilen: Die sogenannten Standfische verbringen ihren gesamten Lebenszyklus im Wattenmeer; typische Vertreter sind Aalmutter, Steinpicker, Seeskorpion, der Hornhecht mit seinen grünen Gräten und die schlangenförmige Seenadel. Zu den „Saisongästen“ gehören Fische, die das Wattenmeer nur zu bestimmten Zeiten aufsuchen; dies sind vor allem Flunder, Meeräsche, Seebarsch, Makrele, Stint, Dreistacheliger Stichling und Kliesche. Für viele Fischarten stellt das Wattenmeer die Kinderstube dar. Als ausgewachsene Fische halten sie sich später in der tieferen Nordsee auf. Hierzu zählen die wirtschaftlich bedeutenden Scholle, Aal, Hering, Sprotte und die Seezunge, eine wegen Überfischung selten gewordene Delikatesse. Gelegentlich sind auch „Zufallsgäste“ im Wattenmeer anzutreffen, wie z. B. Seehase, Schellfisch, Grauer Knurrhahn, Sardelle und der Köhler, der als „Seelachs“ wirtschaftliche Bedeutung erlangte.
Fiedler 1992, Quedens 1997.