Fährhaus Munkmarsch 1869 errichtete Kapitän Thomas Selmer (1837–1920) am Munkmarscher Hafen auf Sylt einen eingeschossigen Holzbau. 1880 ließ er aus rotem Backstein ein zweigeschossiges Haus bauen. Dieses kaufte 1894 Peter Friedrich Nann und eröffnete darin das „Hotel Munkmarsch“. Hier erholten sich viele Kurgäste von der langen Anfahrt mit der Marschbahn von Hamburg bis Tondern und per Schiff von Hoyerschleuse bis Munkmarsch, bevor sie die Weiterreise in ihre Quartiere an der Sylter Westküste antraten. Mit dem Bau des Hindenburgdamms 1927 verlor das Haus seine Bedeutung. Erst in den 1960er-Jahren wurde es in der Regie des Strumpffabrikanten Thierfelder wieder zum Treffpunktlokal. 1975 kaufte der Munkmarscher Kapitän Sven Funke das Haus und bewahrte es vor dem drohenden Abriss. Er renovierte das Gebäude, gab ihm den Namen Fährhaus und betrieb bis 1980 ein Restaurant. Danach blieb es lange Zeit ungenutzt und verfiel zusehends. Erst die Einstufung als Kulturdenkmal 1988 verhinderte erneute Abrisspläne. Buchstäblich in letzter Minute gelang 1997 eine Restaurierung. 2007 wurde das Haus als erstes auf Sylt als Fünf-Sterne-Superior-Hotel ausgezeichnet.
Freier 1993 u. 1998, Kruse 1989f, Spreckelsen 1992.