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Nordfrieslandlexikon
Dirks, Andreas

Dirks, Andreas * 16.6.1865 Tinnum, † 24.6.1922 Düsseldorf, Landschaftsmaler. Einer handwerklichen Ausbildung zum Dekorationsmaler in Hamburg folgte 1885 die künstlerische Schulung bei Eugène Dücker (1841–1916) an der Königlichen Kunstakademie in Düsseldorf. 1916 erhielt Dirks den Titel Königlicher Professor. Er sprach Friesisch, ging gern auf die Seehundjagd, segelte leidenschaftlich und war Gast in Bongsiel. Auf Sylt und im Wattenmeer zwischen den Inseln und Halligen versuchte er nach eigener Aussage „die Kraft der Farbe zu erfassen, die Logik des Lichtes zu ergründen“. Sein Werk war vorwiegend impressionistisch mit der Nordsee als Hauptmotiv. Ein Luther-Bild und ein Porträt des Chronisten Christian Peter Hansen (1803–1879) befinden sich in der Sankt Severin-Kirche in Keitum, das Ölbild „Kutter beim Hafen“ im Sylter Heimatmuseum. Weitere Ölgemälde des Malers sind „Wattwiesen bei Westerland“, „Munkmarsch“, „An der Vogelkoje“ und „Abendstimmung in Keitum“. In Tinnum ist die Straße, in der sein Geburtshaus steht, nach ihm benannt. Auch in Westerland gibt es eine Andreas-Dirks-Straße.

Der beliebte und gefragte Maler Andreas Dirks besaß ein sehr eigenwilliges Naturell. Eine Anekdote berichtet von einer Eisenbahnfahrt nach Hamburg. Der Zug erhöhte ruckartig seine Geschwindigkeit, und Dirks verschüttete ein Glas Wein. Kurzerhand zog er die Notbremse. Der Zugführer belehrte ihn: „Mein Herr, so geht das nicht. Das kostet Sie hundert Mark Strafe!“ Seelenruhig erwiderte der Maler: „Sie können auch zweihundert haben. Aber sorgen Sie gefälligst dafür, dass ich mein Gläschen in Ruhe austrinken kann.“

Bechthold 1996, Kruse 1924, Schulte-Wülwer 2005 u. 2012, Wedemeyer 1978b u. 1986.