Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) Über 80 000 Menschen konnten seit Bestehen der DGzRS aus Seenot oder aus lebensbedrohenden Situationen befreit werden. Die Gesellschaft wurde 1865 in privater Initiative in Kiel gegründet. Sie verfügte zunächst nur über offene Ruderboote, die mit einfachen Raketenapparaten und Hosenbojen ausgestattet waren. Mit einer Rakete wurde die Rettungsleine zum Havaristen geschossen und dort befestigt. Mit der Hosenboje zog man dann die Besatzung an Land. Erst nach dem Ersten Weltkrieg wurden geschlossene Boote mit Dieselmotoren eingesetzt. Heute unterhält die ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen und Spenden finanzierte Gesellschaft mit Sitz in Bremen rund 60 Seenotkreuzer und -rettungsboote.
Für den Bereich der nordfriesischen Inseln und Halligen war lange Jahre der ab 1985 im Hafen von Wittdün auf Amrum stationierte Seenotrettungskreuzer „Eiswette“ zuständig. Das Schiff absolvierte unzählige Einsätze im Wattenmeer und auf der Nordsee, rettete Menschen aus Seenot, half bei Schiffsunglücken und beförderte akut Erkrankte in die Kliniken auf dem Festland. Die „Eiswette“ war in der Flotte der DGzRS das Schiff mit der höchsten Geburtenrate an Bord. In manchem kalten Winter diente sie auch als Eisbrecher. Nach ihrer Ausmusterung und einem Umbau wurde sie nach Kamerum verkauft. Ihr Tochterboot „Japsand“ wurde 2009 durch den neuen Seenotrettungskreuzer „Vormann Leiss“ übernommen. Der wiederum wurde 2015 abgelöst durch den Rettungskreuzer „Ernst Meier-Hedde“ mit dem Tochterboot „Lotte“. Den traditionsreichen Namen „Eiswette“ übernahm ein 2008 auf Nordstrand neu eingesetzter Seenotrettungskreuzer. Im Sylter Bereich stehen in List der Rettungskreuzer „Pidder Lüng“ und in Hörnum das Rettungsboot „Horst Heiner Kneten“ bereit. Unterstützung erfährt die DGzRS vom „Freiwilligen Rettungs-Corps“ aus Westerland. Auf Helgoland ist der Seenotrettungskreuzer „Hermann Marwede“ stationiert.
Nordfriisk Instituut.