Braren, Lorenz * 30.5.1886 Borgholz/Dithmarschen, † 7.2.1953 Markt Indersdorf, Ingenieur, Fabrikant, Heimatforscher. Der Sohn eines Lehrers wuchs in Borgholz und sodann in Lundenberg in der Hattstedtermarsch auf. Er wollte Seemann werden, wurde aber bereits auf der ersten Fahrt so krank, dass er davon abließ. Einige Zeit arbeitete er in Maschinenfabriken, studierte dann Maschinenbau in Hamburg, wurde Ingenieur und ging für einige Jahre nach Amerika. 1920 kehrte er nach Deutschland zurück, entwickelte ein Patent für ein Getriebe und gründete auf dieser Basis eine Firma, die aber im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. In Markt Indersdorf bei München baute er sie wieder auf.
Sooft es ging, besuchte Braren Föhr und betrieb heimatkundliche und familiengeschichtliche Forschungen. Anhand der Kirchenbücher untersuchte er ab 1906 die Genealogie des Kirchspiels Sankt Laurentii seit dem 17. Jahrhundert. Als Ergebnis mehr als 40-jähriger Arbeit erschien 1949–51 in drei Bänden das monumentale Werk „Geschlechter-Reihen St. Laurentii-Föhr“. Etwa 20 000 Menschen mit ihren Lebensdaten und der verwandtschaftlichen Zuordnung wurden darin registriert. Das Werk informiert u. a. auch über die Bevölkerungsbewegung, die Personennamen, das Geldwesen, die Besteuerung und die Vermögensverhältnisse auf Föhr.
Immer wieder stellte Braren Mittel bereit, die der Forschung über die Insel, der friesischen Sprachpflege, der Erhaltung der Trachten sowie der Arbeit der Volkschöre und Tanzgruppen zugutekamen. Er sorgte für die Wiederbelebung des Fering Ferian nach dem Zweiten Weltkrieg, der noch heute manche seiner Legate verwaltet. Seine Bibliothek befindet sich im Dr.-Carl-Haeberlin-Friesen-Museum in Wyk. Braren ist auf dem Kirchhof von Sankt Laurentii begraben. 1973 wurde ihm eine Gedächtnisstätte errichtet.
Braren 1980, Tholund 1995, Zacchi 1986.