Bossen, Max * 5.3.1888 Westerland, † 3.11.1958 Morsum, Tischler, Heimatdichter. Bossen setzte sich für seine sylterfriesische Muttersprache ein, in der er in seinem letzten Lebensjahrzehnt ansprechende Gedichte, insgesamt mehr als 400, und sehr beliebte Theaterstücke verfasste; die meisten wurden bisher nicht veröffentlicht. Die „Vollmondabende“ erweckte er zu neuem Leben, auch mit vielen eigenen Darbietungen. Seine Theaterstücke fanden unter seiner Regie in allen Dörfern der Insel ein begeistertes Publikum. Die Breitenwirkung, die er damit erzielte, erinnert an das Werk Erich Johannsens (1862–1938). An der Morsumer Schule erteilte Bossen friesischen Schulunterricht. Er wirkte als stellvertretender Vorsitzender der Söl’ring Foriining und wurde 1956 Ehrenmitglied des Nordfriesischen Vereins.
Hoeg 1988a, Nielsen 1960.
Max Bossen:
Min Sölring Lön
Min Taachten en min Senen
Gel Di, min Sölring Lön,
Hur ik tö Wārel sen kemen
En hur min Waag jens stön.
Mein Sylter Land
Mein Denken und mein Sehnen
Gilt dir, mein Sylter Land,
Wo ich zur Welt bin gekommen
Und wo meine Wiege einst stand.