Bilegger (niederdeutsch: bileggen = dazulegen, nachheizen) Ab dem 17./18. Jahrhundert hielten gusseiserne Bilegger in den utlandfriesischen Häusern Einzug. Die Kastenöfen standen in der Döns an der Wand zur Küche. Durch eine Öffnung in der Wand wurde vom Herd aus das Feuermaterial in den Bilegger geschoben. Eine zweite Öffnung im oberen Bereich des Ofens sorgte für den Abzug des Rauches in den offenen Schornstein in der Küche. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die offenen Herdfeuer durch eiserne Herde, die sogenannten Kochmaschinen, ersetzt. Damit verschwand die Möglichkeit, den Bilegger zu beheizen. Konstruktion und Funktionsweise eines Bileggers können z. B. im Altfriesischen Haus in Keitum auf Sylt besichtigt werden.
Die aus dem Harz, dem Siegerland und im 19. Jahrhundert vorwiegend aus der Rendsburger Carlshütte stammenden drei Seitenplatten eines Bileggers waren mit Ornamenten oder mit biblischen und ritterlichen Szenen versehen. Die Ecken verzierten häufig Pflöcke (niederdeutsch: Tubben) aus Messing. Die obere Platte diente zum Warmhalten von Speisen unter einer Messingglocke, dem „Stulp“, und auch zum Wäschetrocknen. Da vor allem auf den Inseln und Halligen hölzernes Brennmaterial knapp war, wurden neben Strandholz auch Heideplaggen, Salztorf oder Schafdung verfeuert. Zum Anzünden griff man vor der Erfindung der Schwefelhölzer in die „Zunderlade“. In dem Kästchen befanden sich Zunder, Feuerstahl und Flintstein.
Grunsky 2000, Köster-Lösche/Lösche 1989, Kühnast 2000c.