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Nordfrieslandlexikon
Ahlborn, Knud

Ahlborn, Knud * 14.3.1888 Hamburg, † 9.5.1977 Kampen, Arzt. Bereits als Primaner gründete Ahlborn 1905 den Hamburger Wanderverein und als junger Medizinstudent 1906 die Akademische Freischar. 1913 hielt er auf dem Freideutschen Jugendtag auf dem Hohen Meissner seine berühmte „Feuerrede“ mit der Willenserklärung: „Die Freideutsche Jugend will aus eigener Bestimmung, vor eigener Verantwortung, mit innerer Wahrhaftigkeit ihr Leben gestalten.“ In einem Telegramm bat er den deutschen Kaiser kurz vor dem Ersten Weltkrieg, „in letzter Minute eine äußerste Anstrengung für die Erhaltung des Friedens zu machen und die Jugend der Welt vor dem entsetzlichen Unglück eines Krieges zu schützen“. Als bedeutende Persönlichkeit der Jugendbewegung gründete Ahlborn 1919 auf Sylt aus dem Rest von sechs Baracken der kaiserlichen Marine ein Jugendlager als Sammlungs- und Begegnungsstätte, das spätere Nordseeheim Klappholttal, das er bis 1971 leitete. 1924 schuf er zusammen mit Ferdinand Goebel (1886–1966) den Verein Naturschutz Insel Sylt. Wegen seines Einsatzes zum Schutz der auf den Sylter Heiden wachsenden stark bedrohten Arnika erhielt er den Beinamen „Dr. Arnika“. 1935 erreichte er die Anerkennung der Kampener Vogelkoje als Naturschutzgebiet. 1953 gründete Ahlborn die Ferdinand-Avenarius-Gesellschaft und blieb bis zu ihrer Auflösung 1976 Vorsitzender.

Das Nordseeheim Klappholttal sah Ahlborn als eine Frucht der Jugendbewegung, „wo die äußeren Bedingungen geschaffen sind, frei von den Hemmungen aller beruflich alltäglichen Arbeit sich in geistige Zusammenhänge zu versenken und alle geistigen Kräfte auf die Erschaffung ideeller Ziele zu sammeln“.


Ahlborn 1960, Ahlborn/Goebel 1933, Kunz/Steensen 2014, Wedemeyer 1977b.