Futuur_Materialien_Informatives_bearb
Alle Linien
Nordfrieslandlexikon
Wassertürme

Wassertürme (sölr.: Weetertürner) 1903 wurde an der Nordwestecke des Schlossparkes in Husum nach dem Entwurf des Architekten von Gerlach ein 33 Meter hoher Wasserturm errichtet. Der runde Backsteinturm steht auf einem achteckigen Sockel und hat drei Geschossebenen. Das mit Schiefer verkleidete Tankgeschoss trägt einen spitzen Turmhelm. Der heute nur noch teilweise erhaltene Wasserbehälter fasste 350 Kubikmeter Wasser und diente dem Druckausgleich im Trinkwasserleitungssystem der Stadt. 1961 wurde der Wasserturm stillgelegt. Heute dient er Bürozwecken, im Behälterbereich entstand eine Aussichtsetage. Das Husumer Stadtwappen über dem Eingang zeigt ein ehemaliges Stadttor und die zwei Löwen des Herzogtums Schleswig.

Der 19 Meter hohe Wasserturm am Bahnhof bei Niebüll wurde 1908 zur Versorgung der Dampfloks errichtet. Eine architektonisch reizvolle Fachwerkkonstruktion umschloss das Wasserbassin. 1926 musste ein neuer Turmaufsatz aus Eisenbeton hergestellt werden. Der Wasserbehälter fasste 50 Kubikmeter. Bis zum Ende der Dampflok-Ära 1972 blieb der Turm in Funktion. Nach einer Kampagne der Interessengemeinschaft Baupflege initiierte die Kreishandwerkerschaft Nordfriesland-Nord 2012 ein Ausbildungsprojekt, um das Wahrzeichen der Stadt vor dem Verfall zu retten. Rund 200 Auszubildende aus den Bauhauptgewerken restaurierten das Gebäude und machten es 2015 als Aussichtsturm zugänglich.

In Bredstedt steht ein 24 Meter hoher Bahnwasserturm an der Lornsenstraße. Er wurde 1928 errichtet und diente vor allem der Versorgung der Lokomotiven auf der Strecke Bredstedt-Löwenstedt. Mit Stilllegung der Strecke nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der 140 Kubikmeter fassende Wasserbehälter entfernt. Nach einem Umbau diente der Turm zwischen 1980 und 2007 dem Betrieb verschiedener Gaststätten.

Der ehemalige Bahnwasserturm auf dem Bahngelände in Westerland auf Sylt wird heute als Wohnhaus genutzt. Der 21,8 Meter hohe zylindrische Backsteinbau entstand 1927 gleichzeitig mit dem Hindenburgdamm. Der Wasserbehälter fasste 100 Kubikmeter. 1984 wurde der Turm stillgelegt, 1992 eine Wohnung eingebaut.

Böhm 2010, Steensen 2014.