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Nordfrieslandlexikon
Stockente

Stockente (fer.: wiljan; frasch: wilånert; sölr.: Ruarfutis; wied.: wilaane) ist die größte und am häufigsten vorkommende Schwimmente Europas und die Stammform der Hausente. Stockenten werden bis zu 58 Zentimeter lang, ihre Flügelspannweite beträgt bis zu 95 Zentimeter. Ausgewachsene Männchen sind mit ihrem grünmetallischen Kopf, dem gelben Schnabel und dem weißen Halsring unverwechselbar. Die Weibchen sind unscheinbarer hellbraun und haben dunkle Längsstreifen. In Nordfriesland sind sie in der Nähe von Teichen und Tümpeln in der Marsch und in den Kögen zu finden. Sie gründeln, d. h. sie fressen alles, was sie aus dem Wasser filtern können oder was ihnen vom Grund entgegenwächst.

Die Bezeichnung Stockente, die sich erst im 20. Jahrhundert durchgesetzt hat, kann als Hinweis auf die Brutplätze verstanden werden, zu denen auf Stock gesetzte Weiden, Weidengebüsch oder Reisighaufen gehören. Gebräuchlicher war über lange Zeit der Name „Wildente“, wie er sich im Friesischen erhalten hat. In den vier noch aktiven Vogelkojen auf Föhr dürfen zusammen jährlich 600 Stockenten gefangen werden. Die tatsächliche Fangquote lag in den vergangenen Jahren jedoch nur bei 250 Enten.

Borcherding 2013.