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Nordfrieslandlexikon
Sankt Christophorus

Sankt Christophorus Die Saalkirche nach niederländischem Vorbild liegt an der zentralen Gracht Friedrichstadts am Mittelburgwall. Sie wurde 1643–49 erbaut. Ihr Turm von 1657 bestimmt zusammen mit dem Turm der Kirche der Remonstranten die Silhouette des Orts. Ihren Namen erhielt sie erst 1989. Zu Ehren der zahlreichen Touristen, die Friedrichstadt und die Kirche besuchen, benannte sie die Gemeinde nach dem Schutzheiligen der Reisenden. Als 2003 die katholische Kirche Sankt Knud profaniert wurde, feierten auch die Katholiken zeitweise hier ihre Gottesdienste.

Die Kirche besteht zum größten Teil aus Moppen, einer niederländischen, etwas kleineren Variante des Backsteins. Im Turm hängen drei Glocken. Die älteste stammt aus der 1634 bei einer Sturmflut zerstörten Kirche in Königsbüll auf Alt-Nordstrand. Das Altargemälde von 1675 malte der Rembrandt-Schüler Jürgen Ovens (um 1623–1678). Es zeigt die Beweinung Christi. Ovens selbst verewigte sich in einer Männergestalt oben links. Die Kanzel fertigte die Werkstatt von Heinrich Ringerink (1565/70–1629) um 1600. Sie soll der Überlieferung nach ebenfalls aus einer untergegangenen Kirche Alt-Nordstrands stammen. Die Verbindung zum Meer zeigt ein Votivschiff von 1738 mit der Aufschrift „Der löblichen Schifferzunft zur Ehre und dieser Kirche zur Zierde. Anno 1738.“

Auf dem Kirchhof liegen u. a. der Dichter Johann Christoph Biernatzky (1795–1840) und seine Frau begraben. Weiter finden sich dort zwei Gedenksteine für die bei der Beschießung Friedrichstadts während der schleswig-holsteinischen Bewegung ums Leben gekommenen Soldaten.

Nordfriisk Instituut.