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Nordfrieslandlexikon
Nommensen, Ludwig Ingwer

Nommensen, Ludwig Ingwer * 6.2.1834 Nordstrand, † 23.5.1918 Sigumpar/Sumatra, Missionar. Nommensen stammte aus armen Verhältnissen. Als Kind wurde er von einem Pferdefuhrwerk überrollt und verlor beinahe ein Bein. Er legte ein Gelübde ab und genas auf wundersame Weise. Nach der Ausübung zahlreicher Hilfstätigkeiten vermittelte ihn ein Pastor aus Niebüll an die Rheinische Missionsgesellschaft in Wuppertal-Barmen. 1857 begann seine vierjährige Missionarsausbildung, 1861 wurde er nach Sumatra entsannt. Ab 1864 missionierte Nommensen im Hochtal Silindung, in einer zweiten Phase 1881–1903 am Toba-See im Norden des Landes. In seinem Todesjahr zählte die Batak-Kirche, seit 1930 Huria Kristen Batak Protestant (HKBP), rund 180.000 Mitglieder in über 500 Gemeinden. Nommensen übersetzte u. a. das Neue Testament und den Katechismus in die Batak-Sprache und förderte damit die Entwicklung einer einheitlichen Schriftsprache. 1954 wurde die christliche Universitas HKBP Nommensen in Medan und Pematang Siantar in Nordsumatra nach dem Missionar benannt. Auf Nordstrand erinnert ein Gedenkstein vor der Odenbüller Kirche an Nommensen.

Bei einem Besuch auf Nordstrand verkündete der Bischof der HKBP Ephorus Justin Sihombing 1953: „Nommensen hat uns aus der Dunkelheit zum Licht geführt. Er war das Werkzeug, das Gott gebraucht hat, als Pionier, als Wegbereiter des Evangeliums im Batak-Land. Er hat den Grund gelegt. Wie mannigfaltig die Entwicklung und Ausbreitung der Batak-Kirche jetzt auch sein mag, es ist nichts dabei, das in seinem Ursprung nicht irgendwie auf ihn zurückgeht. … Mit Recht wird Nommensen der ,Ompu‘, der ,Großvater‘, der ,Apostel der Batak‘ genannt. Er ist der geistige Ahnherr unseres Volkes.“


Heuck 1984.