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Nordfrieslandlexikon
Ingwersen, Süncke

Ingwersen, Süncke * 23.3.1715 Langenhorn, † 29.12.1786 Den Haag, Niederlande, Schiffsarzt, Kaufmann und Oberhaupt von Cheribon auf Java, danach Baron von Gelting und Stifter der Orgel in Langenhorn. Ingwersen verlor im Alter von zwölf Jahren seine Mutter, mit 14 seinen Vater. Bei einem Langenhorner Krammarkt soll er mit einem Altersgenossen Streit um ein Mädchen bekommen und den Widersacher mit einem Faustschlag zu Boden gestreckt haben. In der fälschlichen Meinung, er habe ihn getötet, ergriff er die Flucht. Diese Geschichte gehört wohl in das Reich der Phantasie. In jedem Fall aber suchte er sein Glück in der Fremde, in den Niederlanden. Auf einem Schiff der Ostindischen Compagnie, jetzt mit dem Namen Seneca Inggersen, machte er als Schiffsarzt Furore und erwarb sich als Kaufmann ein Vermögen. Er stieg zum Oberhaupt von Cheribon auf Java auf und gelangte durch eine gute Heirat in die höchsten ostindischen Kreise. Mit großen Ehren kehrte er als 43-Jähriger nach Europa zurück. Der einstige Waisenknabe aus Langenhorn wurde vom dänischen König in den Adelsstand erhoben und erwarb das Gut Gelting. Sein Heimatdorf hatte er nicht vergessen und schenkte ihm eine prächtige Orgel. 1786 starb er bei Den Haag, wo eine Straße nach ihm benannt wurde. In Langenhorn hält die großartige Orgel die Erinnerung an ihn wach.

Panten 1999b.