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Nordfrieslandlexikon
Frasche Feriin for Naibel-Deesbel än trinambai

Frasche Feriin for Naibel-Deesbel än trinambai Unter dem Namen „Nordfriesischer Verein“ konstituierte sich 1879 für Niebüll-Deezbüll und die nächste Umgebung ein „Local-Verein“ mit dem Ziel, „die Eigenthümlichkeiten des Nordfriesischen Volksstammes in Sprache, Sitte und Leben zu hegen und zu pflegen, insonderheit der immer mehr absterbenden nordfriesischen Sprache durch Sammlung friesischer, womöglich im Druck herauszugebender Schriftstücke ein würdiges Denkmal zu setzen“. Am Gründungstag zählte der Verein 114 Mitglieder, Pastor Friedrich August Feddersen (1838–1908) wurde zum Vorsitzenden gewählt. Der Verein veranstaltete „Nordfriesische Abende“, sammelte altes Mobiliar sowie Haus- und Wirtschaftsgeräte und friesisches Schriftgut, das nach Kauf eines alten Bauernhauses 1929 den Grundstock für ein Heimatmuseum bildete. 1891–1903 trat eine Ruhepause im Vereinsleben ein. Mit Gründung des Nordfriesischen Vereins für Heimatkunde und Heimatliebe und dessen Vorschlag einer Eingliederung entstand eine Neubesinnung. In den neuen Vorstand trat 1909 u. a. auch der Kunstmaler Carl Ludwig Jessen (1833–1917). 1912 wurde der Verein schließlich Mitglied im Nordfriesischen Verein, die Mitgliederzahl stieg bis 1924 auf fast 400 an. Nach einer Satzungsänderung führte der Verein den Namen Frasche Feriin for Naibel-Deesbel än trinambai. Nach der Gleichschaltung im Nationalsozialismus bildete er einen Ortsbund des Heimatbundes Nordfriesland. 1950 wurde eine Trachtengruppe ins Leben gerufen und das Museum restauriert. Es vermittelt die friesische Wohnkultur und Lebensweise aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und zieht jährlich rund 1.500 Besucher an. Auch eine Büchersammlung wurde eingerichtet. Seit 2015 leitet der Regionalforscher Albert Panten (* 1945) den Verein. Zu seinen Vorgängern gehörten u. a. Konrad Bendsen (1910–1994), Emil Ewald (1906–1972) und Julius Momsen (1866–1940).

Bendsen 1979.