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Nordfrieslandlexikon
Elisabeth-Sophien-Koog

Elisabeth-Sophien-Koog Die Gemeinde im Amt Nordsee-Treene liegt auf historischem Grund im Norden der ehemaligen Insel und heutigen Halbinsel Nordstrand. 1634 zerstörte eine verheerende Sturmflut die hufeisenförmige Insel Alt-Nordstrand und hinterließ nur Bruchstücke, die in den folgenden Jahrzehnten allmählich wieder eingedeicht wurden. Es bildeten sich die Inseln Pellworm und Nordstrand. Das Gebiet des Elisabeth-Sophien-Kooges wurde 1739 als Christianskoog eingedeicht, jedoch 1751 durch eine Sturmflut wieder zerstört. Die Hauptpartizipanten waren durch die Kosten der Erstbedeichung bereits hoch verschuldet, öffentliche oder private Kreditgeber konnten nicht gefunden werden. Der Koog musste dem Meer überlassen werden. Im Jahre 1768 erwarb Staatsrat Jean Henri Desmercières (1687–1778) den bankrotten Koog und begann 1770 mit der Wiedergewinnung. Ein etwa 6,3 Kilometer langer Deich schützte ab 1771 eine knapp 480 Hektar große Landfläche. Sie wurde nach der Ehefrau von Desmercières benannt.

In der Gemeinde Elisabeth-Sophien-Koog gibt es keine Straßennamen. Die 18 Familien mit zusammen 46 Personen (2015) sind nach Hausnummern geordnet. Sie bewohnen eine Fläche von 529 Hektar, einige landwirtschaftliche Betriebe nutzen eine Fläche von 470 Hektar. Einnahmequellen der Gemeinde bilden der „Uthlande Windpark“, ein Campingplatz und die Kurtaxe. Die Badestelle Holmer Siel wird vor allem von Surfern geschätzt. Wie in allen Gemeinden unter 70 Einwohnern gibt es keinen Gemeinderat, sondern eine Gemeindeversammlung, in der alle wahlberechtigten Personen stimmberechtigt sind. Der historische Pharisäerhof beherbergt ein kleines Heimatmuseum mit Cafè.

Möllgaard 1971, Petersen 2011.