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Nordfrieslandlexikon
Carstensen, Emma

Carstensen, Emma, geb. Rienau * 24.2.1870 Gettorf, † 1.10.1940 Husum, Lehrerin, Frauenrechtlerin. Carstensen besuchte ein Lehrerinnen-Seminar und kam 1895 an die Schule in Osterhusum. 1898 bezog sie das von ihr selbst entworfene Haus im Erichsenweg 19. Nach ihrer Heirat mit einem Lehrer verlor sie nach preußischem Beamtenrecht ihre Anstellung. Sie schloss sich dem Verein „Frauenwohl“ an, der sich u. a. um die Mädchenbildung und die politische Bildung der Frauen kümmerte. Durch ihre Tätigkeit im Vorstand kam sie mit bedeutenden Frauen wie Gertrud Bäumer (1873–1954) oder Helene Lange (1848–1930) in Kontakt. 1915 wurde sie Vorsitzende im Husumer Hausfrauenverein, der sich vor allem um die Milderung der Not im Ersten Weltkrieg bemühte. Als 1919 Frauen das Wahlrecht erhielten, wurde sie als Vertreterin der Deutschen Demokratischen Partei in die Stadtverordnetenversammlung gewählt. Nach ihrem Ausscheiden 1924 gründete sie eine Haushaltungsschule zur Weiterbildung in praktischen Fächern. 1931 übernahm sie die von der Schließung bedrohte Schule in die Trägerschaft des Hausfrauenvereins. Seit 1987 ist in Husum eine Straße nach ihr benannt.

Nordfriisk Instituut.