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Nordfrieslandlexikon
Bredstedter Werk

Bredstedter Werk 1619 fasste der dänische König Christian IV. (1577–1648) den ehrgeizigen Plan, die Bredstedter Bucht zwischen dem Hattstedter Neuen Koog und Ockholm in einem Zuge zu bedeichen. Damit sollte einerseits eine ansehnliche Landfläche von etwa 3 500 Hektar gewonnen werden, andererseits sollten die gefährdeten Deiche der älteren Köge vor Bredstedt entlastet werden. Der König beaufsichtigte die Arbeiten am Deichbau persönlich und hielt sich über längere Zeit in Bredstedt auf. Durch die Sturmfluten des Jahres 1625 wurden die Arbeiten unterbrochen und ein fertiggestelltes Deichteilstück wieder vernichtet. Die Große Mandränke verursachte 1634 derartige Schäden an den übrigen Deichen, dass in der Folgezeit die Sicherung des alten Bestandes vorrangig war und das Bredstedter Werk in Vergessenheit geriet.

1714–18 scheiterten erneute Bedeichungsversuche vor allem an mangelnder Kompetenz im Deichbau. Immer wieder wurden Stackdeiche über das blanke Watt gelegt. Wider besseren Wissens bemühte man sich kaum um die Gewinnung von Vorland, sodass schon kleinere Stürme den Deichen schwer zusetzten.

Erst zwei Jahrzehnte später waren erneute Eindeichungsprojekte in der Bredstedter Bucht von Erfolg gekrönt. Die Gewinnung des Sophie-Magdalenen-Kooges (1741) ist aber wie die des Desmerciereskooges (1767), des Reußenkooges (1789) und des Louisen-Reußen-Kooges (1799) als Einzelbedeichung zu verstehen. Mit den Eindeichungen des Cecilienkooges (1905) und des Sönke-Nissen-Kooges (1925) wurde die einst als „Bredstedter Werk“ geplante Landgewinnung nach knapp drei Jahrhunderten mit dem Ergebnis von sechs Einzelkögen vollendet.
 

Kunz/Panten 1999, Müller/Fischer 1936–38.