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Nordfrieslandlexikon
Börteboote

Börteboote Als ab 1834 die ersten Seebäderschiffe von Hamburg nach Helgoland fuhren, gab es dort weder Hafenanlagen noch Anlegestege. Die Passagiere mussten ausgebootet und mit kleinen Ruder- oder Segelbooten an Land geholt werden. Der Begriff Börte stammt aus dem Lotsenwesen, die Auslosung der Lotsen nannte man „die Börte machen“.

Die heutigen Börteboote sind etwa zehn Meter lange und drei Meter breite hochseetüchtige Schiffe aus massivem Eichenholz mit einem Tiefgang von etwa einem Meter. Als Antrieb dient ein starker, innenliegender Dieselmotor. Die Bootstypen wurden seit der Wiederbesiedelung der Insel 1952 gebaut, die derzeit eingesetzten Boote stammen aus den 1960- und 70er-Jahren. Die rund acht Tonnen schweren Schiffe werden hauptsächlich zum Personentransport zwischen den auf Reede ankernden Seebäderschiffen und der Landungsbrücke eingesetzt, sind aber auch tauglich für Fischerei und Hochseeangeln. Etwa 40 bis 50 Personen finden in einem Börteboot Platz, an einem Tag können rund 6.000 Gäste hin und her befördert werden. Der Betrieb ist der Kurverwaltung unterstellt. Bestrebungen, die Börte-Pflicht für Seebäderschiffe abzuschaffen, konnten bislang abgewiesen werden, eine wichtige Einnahmequelle blieb so für die Inselbevölkerung erhalten. Seit 1954 wird jährlich das Börteboot-Rennen durchgeführt, eine Börteboot-Ruderregatta fand 2016 zum 22. Mal statt. 2014 gründete sich ein „Verein zum Erhalt der Helgoländer Börteboote“.

Dahle 2010.