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Nordfrieslandlexikon
Augustenkoog

Augustenkoog Die ehemals zweitkleinste Gemeinde im Amt Eiderstedt liegt zwischen Oster- und Westerhever im Nordwesten der Halbinsel. Sie bestand aus den Ortsteilen Altaugustenkoog, Neuaugustenkoog und Norderheverkoog-West. 2002 schloss sie sich der Gemeinde Osterhever an.

1611 ließ der Gottorfer Herzog Johann Adolf (1575–1616) das Vorland in der Bucht zwischen Oster- und Westerhever eindeichen. Die Leitung hatte der Generaldeichgraf Johann Claussen Rollwagen (1563/64–1623/24). Günstige örtliche Verhältnisse und moderne Arbeitstechniken ermöglichten eine Bedeichung in nur einem halben Jahr. 1695 erteilte Herzog Friedrich IV. (1671–1702) der Landschaft Eiderstedt die Erlaubnis zur Bedeichung des Vorlandes an der Hever vor dem Augustenkoog. Eine Interessentengemeinschaft führte das Unternehmen Neuaugustenkoog 1699 durch.

Haupteinnahmequellen sind Landwirtschaft und Fremdenverkehr. Sechs im 17. Jahrhundert erbaute Haubarge haben überdauert, darunter der Katharinenhof von etwa 1640. Der ehemals adelige „Osthof“, ein Rotsteinbau mit verzierten Säulen, passt dagegen nicht so recht ins Landschaftsbild. Auf alten Landkarten ist noch das 1962 abgerissene „Sklavenhaus“ verzeichnet, in dem einst Kriminelle und Zwangsarbeiter einquartiert waren. 1886 wurde im Augustenkoog der Hever-Bund, der älteste Verein im Boßeln in Schleswig-Holstein, gegründet.

Kunz/Panten 1999, Panten/Porada/Steensen 2013, Schleswig-Holstein Topographie 2001.