Århammar, Nils * 7.8.1931 Katrineholm/Schweden, Sprachwissenschaftler. Während seines Studiums der Germanistik, Anglistik und Phonetik in Uppsala weckte sein Lehrer Ernst Löfstedt (1893–1978) bei Århammar Interesse für das Friesische. 1960 wurde er wissenschaftlicher Assistent an der Nordfriesischen Wörterbuchstelle der Universität Kiel und ab 1963 Lektor für Schwedisch an der Universität Marburg. Er setzte seine Forschungen zum Friesischen fort und habilitierte sich 1974 in „Germanischer Philologie mit besonderer Berücksichtigung des Friesischen und Niederdeutschen“. 1976–88 wirkte er als Friesisch-Professor an der Universität Groningen/Niederlande und 1988–96 an der Pädagogischen Hochschule bzw. Bildungswissenschaftlichen Universität Flensburg. In dieser Zeit war er zugleich Leiter bzw. Direktor für Sprache und Literatur am Nordfriisk Instituut in Bredstedt. Seit 1957 betrieb Århammar in Nordfriesland eine ausgedehnte Sammel- und Forschungstätigkeit und veröffentlichte mehrere grundlegende Arbeiten u. a. im „Handbuch des Friesischen“. Als Präsident des Germanischen Departments des „Atlas Linguarum Europae“ war er Teilnehmer vieler sprachwissenschaftlicher Kongresse im In- und Ausland. Er verfasste zahlreiche Veröffentlichungen im europäischen, germanischen, niederdeutschen und gesamtfriesischen Rahmen. Viele seiner Aufsätze gelten als Standardwerke. Großes Engagement widmete er einem Helgoländer Gebrauchswörterbuch, das bislang auf Deutsch-Halunder im Internet einsehbar ist. 2011 wurde er als „Verdienter Bürger Helgolands“ ausgezeichnet. Als erster Ausländer und erster Sprachwissenschaftler erhielt er 2001 den Sylter C.-P.-Hansen-Preis und 2014 den Hans-Momsen-Preis des Kreises Nordfriesland. Der Verein Nordfriesisches Institut, dem er auch als Redaktionsmitglied des „Nordfriesischen Jahrbuchs“ und als Vorsitzender der Arbeitsgruppe für Sprache und Literatur diente, verlieh ihm 2009 die Ehrenmitgliedschaft.
Steensen 2006e, Panten 2011, Riecken 2016, Timmermann 1996 u. 2012.